Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer gehen in Gottmadingen bei Konstanz in einem Neubau der Eichendorff-Realschule ihren Aufgaben nach. Das Gebäude, das nach einem modernen Passivhauskonzept entstanden ist, enthält eine mechanische Nachtlüftung sowie betonkernaktivierte thermische Massen – und moderne Akustiklösungen von Rockfon.
Komplexes Zusammenspiel
Den am Bau beteiligten Personen ist es gelungen, eine gute Akustik in der neuen Schule bei thermisch wirksamen Massen zu erzielen. Die Richtlinien „Akustik in Lebensräumen für Erziehung und Bildung“ des Fraunhofer Instituts sowie die Empfehlungen nach DIN 18041 spielen dabei eine große Rolle. Außerdem muss bei einer Betonkernaktivierung ein hoher Anteil der Deckenfläche offen in Verbindung mit der Raumluft stehen.
Eine geschlossene abgehängte Decke als akustische Maßnahme war dadurch an vielen Stellen nicht möglich. Die vorgesehene Nachtlüftung kann nur den gewünschten Effekt bringen, wenn ausreichend offene Gebäudemassen als thermische Speicher zur Verfügung stehen. Die mechanische Lüftung für die Installation der Lüftungskanäle benötigte einen Deckenkoffer, der rund ein Drittel der Grundfläche in den Unterrichtsräumen in Anspruch nimmt. Außerdem war als Boden überwiegend robustes Industrieparkett vorgesehen, das kaum zur Schallabsorption beiträgt. Für die schallabsorbierenden Maßnahmen stand dadurch nur wenig Fläche zur Verfügung, bodenbedingt ausschließlich an der Decke und an den Wänden.
Quadratische und runde Formen lockern auf
Auch bei solchen modernen und anspruchsvollen Baukonzepten ist mit den Mittel des Trockenbaus eine hervorragende Akustik erzielbar: Die Unterseite der Deckenkoffer im gesamten Schulhaus, in denen die Lüftungstechnik verbaut ist, wurde als Gipskarton-Lochdecke gestaltet. Darunter wurden in den Klassenzimmern Rockfon Eclipse® Deckensegel in verschiedenen Höhen als quadratische Elemente angebracht. In den offenen Lernzonen sowie in der zentralen Halle, die die Schule auch als Mensa nutzt, wurden runde Deckensegel angebracht. Die Blenden und Türen der Schrankwände an den Trennwänden zum Flur sind zur Schallabsorption gelocht ausgearbeitet. Das Volumen der Schrankwände und des Deckenkoffers sorgt dabei für die erforderliche Absorption von tiefen Frequenzen, die die Deckensegel aus Prinzip weniger gut erfüllen können.
Volker Weiß, beratender Ingenieur des Büros Stahl+Weiß PartGmbB, Freiburg erklärt weitere Details: „In den naturwissenschaftlichen Fachräumen, in denen Installationen an der Decke erforderlich sind, wurde statt der Deckensegel ein Teil der Deckenfläche direkt mit Rockfon Blanka® Activity mit einer Dicke von 40 Millimetern belegt. Die Installation zur Erschließung der Schüler-Arbeitsplätze erfolgt unterhalb der aktivierten Fläche. Je nach Raumtyp werden mittlere Nachhallzeiten von 0,5 bis 0,6 Sekunden erreicht.“
Simulationen im 3D-Modell
Volker Weiß erläutert weiter: „Für den komplexen Raumverbund der Aula und der Halle mit der zentralen Freitreppe über alle Geschosse wurde die Raumakustik durch Simulationen im 3-dimensionalen Modell untersucht und optimiert. Neben den schon beschriebenen Absorptionsflächen wurden hier absorbierende Flächen im Bereich von Wänden und an den opaken Verkleidungen der Fassade verbaut. Die mittlere Nachhallzeit liegt bei rund 1,1 Sekunden. Die sehr guten Absorptionswerte der verwendeten Produkte ermöglichen es, die hohen Anforderungen an die Raumakustik zu erfüllen und einen Teil der Deckenfläche als thermischen Puffer zu aktivieren. Das Konzept berücksichtigt damit die Anforderungen an die Raumakustik ebenso wie die Anforderungen an den thermischen Komfort in der Schule und sorgt damit für optimale Voraussetzungen für gutes Unterrichten und Lernen in den neuen Räumen.“
Eichendorff-Realschule Gottmadingen
Rielasinger Str. 28
Gottmadingen
Deutschland
